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Instagram als Traffic-Lieferant für den Webshop

17. April 2019

Der beste Webshop nützt nichts, wenn er keine Besucher und Besucherinnen anlockt und der Umsatz ausbleibt. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Traffic und die Conversion-Rate in einem Onlineshop zu verbessern. Ein immer wichtiger werdendes Instrument ist Instagram, der aktuelle Stern am Social-Media-Himmel. Die Popularität der Plattform zum Teilen von Fotos und Kurzvideos ist seit der Übernahme durch Facebook im Jahr 2012 ungebremst. Die Zahl der monatlich aktiven User und Userinnen ist von 2013 – 2018 von 90 Millionen auf eine Milliarde gestiegen.

Davon sind 500 Millionen Nutzer und Nutzerinnen täglich aktiv. In der Schweiz ist Instagram vor allem bei den 14 bis 29-jährigen Digital Natives beliebt. Für 44% der User und Userinnen ist sie nach WhatsApp nicht nur die beliebteste Smartphone App, sondern weist auch die höchste Interaktionsrate auf.


Abbildung 1:Smartphone-App Favoriten in der Schweiz (Grafik Bernet, Quelle: media-use-index.ch)

Die Relevanz des Netzwerks als leistungsstarker Marketingkanal ist für Unternehmen somit nicht mehr von der Hand zu weisen. In erster Linie dient Instagram vielen Unternehmen als Awareness- und Branding-Kanal. Denn über Instagram lassen sich schnell und einfach visuelle Inhalte mit der Community teilen, die jeweils one by one angeschaut werden und somit viel Aufmerksamkeit erhalten. Doch mit kreativen und Zielgruppen gerichteten Inhalten kann Instagram indirekt und dank neuen Features auch immer häufiger direkt auch zu mehr Absatz im Webshop beitragen.

Eigener Instagram-Content als Erfolgsrezept

Das Sneaker-Store Asphaltgold aus Darmstadt ist ein gutes Beispiel dafür. Das Unternehmen zählt zu den erfolgreichsten deutschen Marken auf Instagram. Mit nur 70 Angestellten erreicht der Online-Schuh-Shop heute über 400‘000 Instagram-Abonnenten mit seinen Posts und setzt jeden Monat Turnschuhe im fünfstelligen Bereich ab. Der Shop stellt ausschliesslich das Produkt ins Rampenlicht mit sogenannten On-Feet-Bildern – Fotos von angezogenen Turnschuhen. Durch den aktuellen Hype rund um Sneakers, haben die Posts bei ihrer Community eine hohe Relevanz, was ein organisches Wachstum zur Folge hat. Bei der Neueinführung eines begehrten Sneakers können innerhalb von 24 Stunden bis 2000 neue Abonnenten und Abonnentinnen sowie potenzielle Käufer und Käuferinnen hinzukommen. Mit guten Fotos gelingt es Asphaltgold bei ihren Fans mittels eigenem Content Emotionen zu wecken sowie eine nähere Kundenbeziehung aufzubauen. Noch sorgt ihr Facebook-Auftritt für die höheren Conversions, aber Instagram trägt einen wichtigen Teil dazu bei. Neben der organischen Reichweite durch das Posten von Fotos und Instagram Stories setzt Asphaltgold auch Sponsered Posts ein. Dies mit dem Ziel die Aufmerksamkeit sowie die Zahl der Abonnenten und Abonnentinnen sowie der verkauften Sneakers zu erhöhen. Google-relevant und somit messbar wird der Erfolg ihrer Instagram Posts über den erzeugten Referral-Traffic auf ihren Webshop. Asphaltgold hat dazu in ihrer Instagram Bio einen URL-Link platziert, der Interessierte auf ihre Webseite leitet. Übrigens einer der wenigen Orte, wo Instagram Links zulässt. Damit kann Asphaltgold teilweise die teuren Instagram-Werbeanzeigen umgehen. Der Aufwand für ihr digitales Marketing ist dennoch beachtlich. Laut Michael Zierlein, Head of Online Marketing, besteht das Content-Team aus acht Mitarbeitenden und die Ausgaben liegen im fünfstelligen Bereich pro Monat. Gepostet werden täglich zwischen sechs bis acht Posts auf den Plattformen Instagram, Facebook, Snapchat und Pinterest. Asphaltgold zeigt eindrücklich, wie selbst generierter Content den Traffic auf ihrer Webseite steigert.

Influencer bringen Traffic

Eine andere mögliche Methode zur Traffic-Steigerung ist die Zusammenarbeit mit auf Instagram erfolgreichen Influencern. Die amerikanische Kosmetikmarke Clinique hat sich beispielsweise für ihre Face-Forward-Kampagne mit Tavi Gevinson zusammengetan, einer jungen amerikanischen Life-Style-Bloggerin. Clinique hat damit eine starke Meinungsbildnerin für die relevante Zielgruppe ihrer Kampagne gefunden und konnte durch Tavis Instagram und Pinterest-Posts indirekt Einfluss auf junge Frauen und deren Einkaufsverhalten nehmen. Clinique hat sowohl die Reichweite, das Image und den Bekanntheitsgrad der Marke wie auch in der Folge den Umsatz der Clinique-Produkte positiv beeinflusst. Die Hebelwirkung kommt aus der Kraft der Überzeugung. Wie nachfolgende Statistik zeigt, finden vor allem Digital Natives die Social-Media-Beiträge von Influencern unterhaltsamer, interessanter und glaubwürdiger als das klassische Marketing eines Unternehmens.


Abbildung 2: Warum Menschen Influencern folgen (Quelle: media-use-index.ch)

Instagram wird zur Verkaufsplattform

Als drittgrösste Social-Media-Plattform entwickelt Instagram seine Features auch im Shoppingbereich immer weiter aus. Seit dem Frühjahr 2018 können Instagram-Nutzer direkt von der Bilderplattform aus einkaufen und Informationen zu Produkten und Preisen erhalten.

Abbildung 3: Shopping-Tags auf Produkte-Post eines Unternehmens Quelle: adespresso.com

Unternehmen können bis zu fünf Produkte auf einem Instagram-Bild markieren. Ein Link führt sie schließlich direkt in den Onlineshop des Unternehmens. Mit dezenten Call-to-Action Buttons bei gesponserten Beiträgen, wie „Shop now“, wird Instagram immer mehr zu einer Verkaufsplattform. Die Shopping-Funktion setzt einen Business-Account bei Instagram voraus, der auch eine Facebook-Seite bedingt. Auch wenn gewisse Shoppingfunktionen noch nicht für alle Nutzer und nicht in allen Ländern sichtbar sind, deutet Instagram einen möglichen Wandel und neue Direktvermarktungsoptionen an.

Die Beispiele von Asphaltgold und Clinique sowie die neuen Shoppingoptionen auf Instagram zeigen, dass, wenn die Plattform richtig eingesetzt wird sie für zielgerichteten Traffic auf dem Webshop und einen steigenden Onlineabsatz sorgen kann. Ob und mit welchem personellen und finanziellen Aufwand sich Instagram-Aktivitäten für ein Unternehmen zur Generierung von Traffic auf dem Webshop lohnen, ist mitunter stark abhängig vom Sexyness-Faktor der Produkte, dem Alter der Zielgruppe und der digitalen Marketingstrategie. Eine sorgfältige Situationsanalyse und die Beratung durch Social-Media-Experten zur besseren Einschätzung des Potenzials werden empfohlen.

Links

https://www.statista.com/statistics/253577/number-of-monthly-active-instagram-users/
http://www.media-use-index.ch/
https://adespresso.com/blog/instagram-shoppable-tags/
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Shopping-Funktion-Instagram-wird-zur-Verkaufsplattform-3999467.html

Autorin: Katia Schweizer

Blogpost wurde erstellt
im Rahmen vom CAS E-Commerce und Online-Marketing an der FHNW

Dozenten in diesem sehr praxisorientierten Lehrgang sind:
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Cyrill Gross, Mayoris AG
Jörg Eugster, NetBusiness Consulting AG
Lukas Fässler, FSDZ-Rechtsanwälte & Notariat AG
Luzia Hafen, Stimmt AG
Thomas Lang, Carpathia AG
Markus Peter, PostLogistics
Tobias Scholz, Dept Digital Marketing AG
Lucia Yapi, Yapi Web GmbH

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Schlagworte: CAS E-Commerce & Online Marketing; FHNW, Instagram, Traffic, Webshop

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