Digital Marketing Helden #10
Vom Händler zum digitalen Fullservice-Anbieter, emilfrey.ch – Autohaus next Level
Die Emil Frey AG wurde 1924 in Zürich gegründet und zählt heute mit ihren 22’000 Mitarbeitenden zu den grössten Autoimporteuren der Schweiz und Europa. Aktuell importiert die Emil Frey AG über dreissig verschiedene Automarken und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von CHF 11’000 Mrd. Dabei vereint sie neben dem Verkauf von Fahrzeugen und den entsprechenden Serviceleistungen auch Versicherungen sowie Finanzierungsmöglichkeiten unter einem Dach. Sie ist an 58 Standorten in der Schweiz vertreten und bietet ihrer Kundschaft damit ein schweizweit gut erreichbares und nahezu fast überall verfügbares Netz an Filialen.
Von der physischen Präsenz – zur digitalen Präsenz
Fast jeder bestellt heute Kleidung, Bücher oder streamt Filme und Musik im Internet. Laut einer Studie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geisslingen und dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) wurden in der Studie “Online Cars Sales 2020” 873 Kundenaussagen ausgewertet. Diese Studie zeigt auf, dass die befragten Kunden und Kundinnen die Vorteile vom Onlineshopping auch im Autokauf nicht mehr missen wollen. Marken wie Tesla betreiben bereits seit Jahren den Verkauf ihrer Autos ausschliesslich über den Onlineshop. Mit dieser Erkenntnis lancierte auch die Emil Frey Gruppe ihren Onlineshop neu und optimierte diesen entlang der Customer Journey mit vielen Features innerhalb des eigenen Ökosystems.
Beim Öffnen der Seite www.emilfrey.ch fällt auf, dass der Einstieg in den Onlineshop nicht irgendwo untergeordnet auf der Webseite integriert, sondern direkt und prominent auf der Startseite platziert wurde.
Schon mit dem Slogan “Mit Emil Frey zu Ihrem Traumauto” und den mit Fotos präsentierten “Hits der Woche”, nutzt die Emil Frey AG den Stimulus der Shop-User und -Userinnen gleich zu Beginn auf der Startseite. Dabei fällt auf, dass der Shop auf allen Touchpoints innerhalb der Customer Journey optimiert wurde. Direkt auf der Startseite werden den Shop-Usern innerhalb des Suchfensters im Call to Action die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge angezeigt. Über integrierte Filterfunktionen wie Dropdown, Schieberegler oder Checkboxen kann die Userin nicht passende Fahrzeuge herausfiltern und erhält so, einfach und schnell, ihre Trefferliste. Hier wäre optional noch ein Car-Newsletter wünschenswert, damit der User automatisch über neue Angebote, passend zu den gesetzten Suchkriterien, informiert wird. Ebenfalls sind die Filterfunktionen nur statisch vorhanden und werden bei unpassenden oder nicht vorhandenen Angeboten nicht ausgeblendet (z. B. Aston Martin und Wohnmobil).
Wünschenswert wäre zudem ein Blog oder Ähnliches, über welchen sich Kunden und Kundinnen näher über unterschiedlichste Themen rund ums Auto informieren oder sogar sich austauschen und ihre Erfahrungen selbst teilen könnten.
Positiv aufgefallen
Die Emil Frey AG bietet ihrer Kundschaft einen rundum stimmigen und stringenten Auftritt mit diversen Funktionalitäten, um das Traumauto mit nur wenigen Klicks innerhalb des Shops zu finden. Die zusätzlich vorhandenen, unterstützenden Informationen zum gewählten Fahrzeug und die weiterführenden Leistungen wie Videoberatung, Live-Chat und die Hits der Woche unterstützen das Kauferlebnis online und helfen der Kundschaft bei der Wahl ihres “Traumautos”. Zusätzliche, weiterführende Leistungen wie die Erstellung von Angeboten für das alte Auto, Onlinebuchung von Serviceleistungen oder Probefahrten runden das Ökosystem ab.
Wie weiter oben schon angetönt, wären klassische Massnahmen für die Kundenbindung wie zum Beispiel ein Newsletter über neu verfügbare Fahrzeuge oder ein Blog wünschenswert. Ebenso wären weitere Optimierungen für SEO und SEA auf den einzelnen Services oder verfügbaren Fahrzeugen ideal. Hier könnte die Emil Frey AG mit etwas Mehraufwand zusätzlichen Traffic auf dem Onlineshop generieren und damit ihren Verkauf von Dienstleistungen und Fahrzeugen erhöhen.
Fazit
Der reine Onlinehandel mit Produkten und Dienstleistungen wird in den nächsten Jahren zunehmend aussterben und ersetzt durch Ökosysteme, wie das Beispiel von VW zeigt. Die Kundschaft rückt ins Zentrum aller strategischen Ansätze und Aktivitäten und soll mit zusätzlichen Services, Onlinefunktionen und Community-Features an das Unternehmen gebunden werden. Die Bedürfnisse der Kundin, des Kunden im Laufe der Customer Journey zu begreifen wird eine zentrale Herausforderung, welche für das künftige Bestehen am Markt unabdingbar sein wird.
Literaturquellen
Dalla Vecchia, M., Vogel, T. & Zachlod, C., (2020). Social Media: Schritt für Schritt zum Erfolg. In: Niedermann, A. & Peter, M. (2020). Digitales Marketing für KMU. Beobachter-Edition. S. 147-164.
Niedermann, A. & Peter, M. (2020). Digitales Marketing für KMU. Beobachter-Edition.
Links
https://www.mhp.com/de/unternehmen/studien/studie-online-car-sales-2020
https://www.kfzgewerbe.de/
https://www.wikipedia.org/wiki/Emil_Frey_Gruppe
https://www.fhnw.ch/de/weiterbildung/wirtschaft/cas-e-commerce-online-marketing
https://carpathia.ch/wp-content/uploads/sites/7/2021/05/Poster_Onlineshop_Bild-768×1087.jpg
https://www.bestofswissweb.swiss/de/hall-of-fame/shortlist/2021/
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Autorenteam:
Tanja Tremml (https://www.linkedin.com/in/tanja-tremml-02ba70183/)
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