Was bedeuten Backlog und Userstory?
Scrum ist in aller Munde – und das nicht nur wie ursprünglich in der Softwarelandschaft. Wer sich unter anderem mit den komplexen Thematiken agiles Projektmanagement und Produktentwicklung beschäftigt kommt um diese revolutionäre Methode nicht mehr herum. Dabei ist das stetig weiterentwickelte Rahmenwerk keine Neuheit an sich, die dargelegten Ansätze jedoch absolut zeitnah. Die relativ einfachen Regeln und klar definierten Prinzipien werden im agilen Manifest mit wenigen Schritten beschrieben, wobei jede Komponente einen bestimmten Zweck erfüllt. Zwei dieser Definitionen werden in diesem Artikel näher erläutert.
Der Scrum-Prozess und seine Events
Bevor die einzelnen Komponenten im Detail beschrieben werden können, muss zuerst auf den schematischen Prozess eingegangen werden. Was ist eigentlich Scrum? Dank Scrum können komplexe und adaptive Aufgabenstellungen effizienter angegangen und somit Flexibilität, Kreativität und Produktivität vollumfänglich optimiert werden. Scrum ist:
- leichtgewichtig
- verständlich
- schwierig zu meistern
Das Scrum-Team besteht im Wesentlichen aus dem Product Owner, dem Entwicklungsteam sowie dem Scrum Master. Scrum-Teams sind selbstorganisierend und interdisziplinär, das bedeutet sie haben die Entscheidungsgewalt, wie sie ihre Arbeit am besten erledigen sollen, anstatt dass dies vorgegeben wird.
Scrum beinhaltet folgende Ereignisse (Events):
- Sprint
- Sprint Planning
- Daily Scrum
- Sprint Review
- Sprint Retrospektive
Details zu den einzelnen Events finden Sie in einem weiterführenden Blog!
Halten Sie Ihren Product Backlog managebar!
Simpel ausgedrückt ist der Product Backlog eine übersichtliche Anforderungsliste, die innerhalb eines Projekts erbracht werden soll. Die Einträge im Backlog werden in Form von User Stories konzipiert. Die Verantwortung des Product Backlogs trägt der Product Owner.
Um den Product Backlog erfolgreich zu managen, sollen folgende Hinweise Unterstützung bieten:
- Ein Eintrag im Product Backlog hat immer einen Mehrwert für den Kunden, die Kundin
- Regelmässige Wartung (Grooming) im Product Backlog
Dazu gehört das Beschreiben neuer Objekte und sie zur Liste hinzuzufügen sowie bestehende Einträge angemessen zu verändern. Die Elemente sollen nach Wichtigkeit sortiert werden. «Ordnung verschafft Übersicht und man findet das gesuchte Präzisionswerkzeug auf einen Blick. So verhält es sich mit dem Product Backlog auch», so Izet Ahmetovic (Scrum Master).
- Keine detaillierten Anforderungsinformationen
Die Anforderungen im Product Backlog haben unterschiedliche Detailgenauigkeiten. Nur diejenigen Anforderungen, die während eines der nächsten Sprints umgesetzt werden, werden ausgeschmückt. «Du gehst zum Kühlschrank und holst dir ein Eis, dein Fokus liegt auf dem Essen, alles andere ist irrelevant», schmückt Izet Ahmetovic weiter aus. Idealerweise werden die finalen Anforderungen eines Sprints gemeinsam mit dem Kunden, der Kundin entwickelt.
- Alle Einträge sollen gemäss Kosten-Nutzen-Prinzip evaluiert werden
- Das Product Backlog ist ein lebendiges Dokument
«Du läufst jeden Tag dieselbe Distanz von Zuhause zum Restaurant und jeden Tag gewinnst du neue Erkenntnisse, die deine Sichtweise aufs Neue verändern. So verhält es sich auch mit dem Product Backlog», ergänzt Izet Ahmetovic.
Die ideale User Story
Die User Story gibt eine visuelle Beschreibung einer Produktefunktion aus Sicht des Endbenutzers an. Eine grosse unschätzbare User Story wird auch als Epic bezeichnet. Sie kann in Dutzende kleinere User Stories unterteilt werden, damit die Übersichtlichkeit nicht verloren geht. Die kleineren User Stories gehen auf Einzelheiten des jeweiligen Aspekts ein. Der Product Owner ist für die Erstellung eines Product Backlogs, bestehend aus den User Stories, verantwortlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass nur der Product Owner die User Stories bearbeitet, diese können auch an Teammitglieder delegiert werden.
Eine effektive User Story schreiben
Die User Stories sollen ausreichend Informationen über die Rolle der Person sowie auch das Ziel/Nutzen enthalten, damit diese richtig priorisiert werden können. Tut man sich bei der Bestimmung des Nutzens schwer, sollte überdacht werden, ob die Funktion wirklich essenziell ist. In jeder User Story können ausserdem Akzeptanzkriterien (Checkliste) mitaufgenommen werden. Oft werden diese als Liste dargestellt und beginnen mit «Die User Story ist erfüllt, wenn…» (Beispiele eines Onlineshops)
- … der Nutzer weiss, wie man sich online registriert
- … die Nutzerin weiss, wie man den Kundensupport erreicht
- … die Nutzerin eine Bestellübersicht auf der Check-out Seite erhält
Fazit
Um einen Product Backlog mit zahlreichen User Stories effizient zu managen, muss Folgendes beachtet werden:
- Räumen Sie auf
- Seien Sie transparent
- Wecken Sie Ihre Kreativität
- Reflektieren Sie die aktuelle Situation
- Seien Sie fokussiert
- Schreiben Sie die User Stories smart und prägnant
Kommen Sie nicht weiter oder haben Sie Sorgen um Ihr agiles Setup, dann wenden Sie sich an Ihren internen Scrum Master.
Literaturquellen
Billie, K. (2020). What are Scrum Ceremonies? Invensis Learning Webseite:
https://www.invensislearning.com/blog/what-are-scrum-ceremonies/
Contio. (2020). SCRUM: Einfach zu verstehen, schwierig zu meistern. Marketing Börse Webseite: https://boerse.de/fachartikel/details/2047-scrum-einfach-zu-verstehen-schwierig-zu-meistern/172863
Diehl, A. (2021). Was ist Scrum?- eine kompakte Einführung in die Scrum Methode. Digitale Neuordnung Webseite: https://digitaleneuordnung.de/blog/scrum-methode/
Simschek, R. (2020). Was ist Scrum? Agile Heroes Webseite: https://www.agile-heroes.de/blog/was-ist-scrum/
Sutherland, J., Schwaber, K. (2020), The Scrum Guide, Webseite: https://www.scrum.org/resources/scrum-guide
Youtube. (2021). Hey, Scrum Master. Youtube Webseite: https://www.youtube.com/embed/9okokfMVvZc
Autorenteam:
Nastasia Müller
Izet Ahmetovic (LinkedIn Profil)
CAS Agile Leadership in IT
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Martina Dalla Vecchia (FHNW, Programmleitung)
Frederik Thomas (FHNW, Programmleitung)
Ralf Asche ( Service Management Gate GmbH )
Lukas Fässler (FSDZ Rechtsanwälte & Notariat AG)
Martin König (Durchblick – Business Coach)
Markus Dobbelfeld (Search & Co.)