SMART (Zieldefinition) als Instrument der digitalen Transformation
Die Teilnehmenden dieses Lehrgangs werden zu Digital Change Agents ausgebildet, die mit agilem Vorgehen das Business unterstützen, motivieren und Hemmschwellen abbauen. Ausserdem schreiben unsere Absolventinnen und Absolventen einen Blogbeitrag. Dieser ist von Roman Baumann.
In einer aktuellen Studie der Unternehmungsberatung Staufen.Inova wurden 180 Unternehmen zum Thema „Erfolg im Wandel“ befragt. Es ging darum, die jeweiligen Treiber ihrer Transformation, die erkannten Chancen und Gefahren sowie die Erfolgsfaktoren ihrer Transformation zu identifizieren. Die Ergebnisse wurden ausgewertet und in den „Swiss Change Readiness Index“ gegossen. Die für diesen Blog-Post ausschlaggebende Teilerkenntnis ist, dass offenbar vielen Firmen ihre eigene Transformationsfähigkeit überschätzen. Selbstverständlich sind mögliche Gründe vielfältig und teilweise nachvollziehbar, trotzdem stellt sich unweigerlich die Frage, warum die eigene Fähigkeit zur Transformation nicht realistisch eingeschätzt wird. Wurden eventuell die Ziele vergangener Transformations-Projekte falsch gesetzt, nicht erreicht, führten zu einer Transformations-Ermüdung oder wurden nicht auf allen Organisationsebenen nachhaltig umgesetzt? Oder waren sie nur auf kurzfristige Erfolge, Quick-Wins aus? Müsste es nicht das Ziel von Transformation, unabhängig ob digital, kulturell etc., sein, eine Organisation für die Zukunft fitter zu machen, besser vorzubereiten, besser zu positionieren?
Allein schon diese, zumindest in gewissen Bereichen gewonnenen, Erkenntnisse zeigen auf, wie wichtig die Zielsetzungen in Transformations-Projekten ist – die richtige Zielsetzung ist ausschlaggebend, ob die gewünschten Veränderungen erreicht werden oder um es auf den kleinsten Nenner zu bringen: Erfolg oder Misserfolg.
Die SMART-Methode
Die SMART Methode ist ein willkommener, hilfreicher Leitfaden für eine strukturierte und letztlich erfolgreiche Zielsetzung.
(S)MART – Specific: Wohin wollen wir, was ist das Ziel der Transformation, welchen Zustand möchten wir erreichen, was ist das spezifizierte, von allen Beteiligten akzeptierte Ziel? Beispiel Multi-Channel-Vertrieb: Wir wollen innerhalb der nächsten sechs Monate den Anteil der Onlinebestellungen unserer drei wichtigsten Produkte (A, B, C) auf mindestens 80 Prozent steigern. Wie eingangs des Blogs erwähnt, ist eine nachhaltige Zielsetzung entscheidend und setzt eine vorgängige 360-Grad-Betrachtung voraus. Dabei müssen alle Vor- und Nachteile beachtet werden, in der gesamten Organisation wie auch im Umfeld. Es muss für alle Beteiligen eine positive Perspektive bestehen. Beispiel: Umsatzbeteiligung aus dem Onlineverkauf für die bestehenden Verkäufer.
S(M)ART – Measurable: Quantitative Ziele sind grundsätzlich messbar, sie können fortlaufend beobachtet, überprüft und wo nötig nachjustiert werden. Schwieriger zu kontrollieren sind qualitative Ziele, das muss bei der Zielsetzung bedacht werden.
SM(A)RT – Achievable: Auch wenn es aus strategischer Sicht verlockend ist, ein ambitioniertes Fernziel mit einem Big Bang anzustreben, kann die schrittweise, dosierte Einführung erfolgversprechender sein. Es muss ja nicht alles, was vorher getan wurde falsch gewesen sein. Kleine Schritte lassen Zeit und Möglichkeit, die Kultur des Change Management zu verinnerlichen, in eine agile Arbeitsweise überzugehen und in der Organisation zu etablieren. Nachweise, dass das Agile Mindset gut verankert ist, können «Bottom-up» ausgelöste Initiativen sein, wie sie z.B. aus der Qualitätssicherung bekannt sind.
SMA(R)T – Realistic: Mittel und Ressourcen müssen in einem vernünftigen Verhältnis zu den Ambitionen stehen – nur so ist das Ziel realistisch und erreichbar. Stolperfallen sind z.B. ein zu knapper Zeitplan oder zu wenig Budget.
SMAR(T) – Time-bound: Termine, ob als definitives Projektende oder zur Überprüfung von Milestones, sind unabdingbare Bestandteile eines Transformations-Projektes. Wogegen die Transformation hin zur gewünschten, agilen Kultur nicht zeitgebunden ist. Sogar ganz im Gegenteil, diese je als abgeschlossen zu betrachten, kann wiederum eine gefährliche Fehleinschätzung sein.
Autor: Roman Baumann
Literaturquellen
Staufen.inova – Unternehmensberatung
Links
Agile Change – Big Bang vs. kleine Schritte
CAS Agile Leadership in IT
Persönliche Beratung
Sie würden sich gerne persönlich beraten lassen? Senden Sie ein E-Mail an martina.dallavecchia@fhnw.ch und vereinbaren Sie einen Termin.
Dozenten in diesem sehr praxisorientierten Lehrgang sind:
Martina Dalla Vecchia (FHNW, Programmleitung)
Frederik Thomas (FHNW, Programmleitung)
Ralf Asche ( Service Management Gate GmbH )
Lukas Fässler (FSDZ Rechtsanwälte & Notariat AG)
Martin König (Durchblick – Business Coach)
Markus Dobbelfeld (Search & Co.)