Swiss E-Commerce Heroes auf Facebook am Beispiel von On
Erfolg im Onlinehandel: Einen Webshop konzipieren und digitale Kunden gewinnen. Darum geht es in 15 intensiven Tagen unseres Lehrgangs. Neben Analysen von Shops und Kampagnen zur Conversion-Optimierung, schreiben unsere Absolventinnen und Absolventen einen Blogbeitrag. Dieser ist von Marlies Burkhard.
Vorab ein paar imponierende Zahlen von Facebook, die immer noch steigend sind. Facebook hatte Anfang 2020 fast 1,9 Milliarden aktive Nutzer weltweit. In Europa gibt es 394 Millionen aktive Facebook-Nutzer – 294 Millionen davon sind jeden Tag auf Facebook aktiv. Es gibt 140 Millionen aktive Unternehmen auf Facebook (Basis: Small Businesses) (Quelle: https://allfacebook.de/toll/state-of-facebook vom 16.04.2020). Diese Zahlen zeigen, dass Facebook zu den wichtigsten Marketing-Plattformen auf der Welt gehört.
Facebook hat somit ein riesiges Potential an möglichen Werbeempfängern. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass immer mehr Unternehmen Facebook-Werbung schalten, was somit auch mehr Konkurrenz bedeute
1. Einige Tipps aus eigener Erfahrung
- Facebook ist nicht zwingend für jede Unternehmung geeignet.
- Prüfe gut, ob sich dein Zielpublikum überhaupt auf Facebook bewegt.Kannst du den zusätzlichen Workload für Erstellung der Posts, Bewerben und Beobachten der Posts sowie die Pflege der Community überhaupt bewältigen? Oft wird dieser Aufwand gewaltig unterschätzt, denn wenn man auf Facebook vertreten ist, erwarten die Nutzer innerhalb kürzester Zeit eine Antwort. Wenn du dies nicht bewältigen kannst, verlierst du nur Kunden und Kundinnen.
- Um mit Facebook erfolgreich zu sein, benötigt es mehr als nur guten Content.
- Kontinuierlich guter und für die Zielgruppe relevanter Content mit schönen und interessanten Fotos ist ein Muss. Der Content kann in Form von Tipps, spannenden Angeboten, Events, Geschichten etc. daherkommen. Um dies zu stemmen, benötigt es vor allem gute Planung und Zeit, um die Posts vorzubereiten.«Wieso sind User auf Facebook?» Sie wollen Spass haben, Videos gucken, schauen, was ihre Freunde im Urlaub machen, was diese essen. Reine Produktanzeigen funktionieren also meist eher nicht. Anzeigen sind nützlich für die Leadgenerierung, um den User in den Onlineshop zu locken, wo er kaufen und sich beispielsweise ebenfalls für den Newsletter anmelden kann.Schalte Anzeigen, die eine konkrete Handlung auslösen. Dies kann zum Beispiel ein «gefällt mir» sein, den Newsletter zu abonnieren, ein Webinar zu besuchen oder natürlich ein Produkt zu kaufen sein.
- Die richtige Zielgruppe für Werbeanzeigen wählen
- Um nicht unnötig viel Geld auszugeben, musst du die Zielgruppe gut kennen und dies für Werbeanzeigen entsprechend genau einstellen.
- Es hilft auch, deine Anzeigen an dir bereits bekannte User auszuspielen. Zum Beispiel an User, die einen Post von dir mit «gefällt mir» markiert haben oder Facebook User, die schon auf deiner Webseite bzw. deinem e-Shop waren – dies kann mittels Facebook-Pixel (ein Code Stück) umgesetzt werden.
- Nutze die Möglichkeit der sogenannten Lookalike Audiences. Das sind Facebook-User, die Nutzern in einer von dir erstellten Zielgruppe ähnlich sind (zum Beispiel jener Zielgruppe, die schon einmal deine Webseite/deinen e-Shop besucht hat). Auch mit diesen Zielgruppen stehen die Chancen der Leadgenerierung viel höher.
- Strategie konsequent durchziehen
- Anzeigen, Posts und die Pflege der Community sind ein langfristiges Investment. Darum ist es sehr wichtig, einen langen Atem an den Tag zu legen und nicht gleich beim ersten Gegenwind alles über den Haufen zu werfen.Investiere das budgetierte Geld zu 100 % in euren Plan. Verteile es realistisch und nicht nur während zwei Monaten im Jahr, damit ihr konstant sichtbar für eure Zielgruppe seid.
2. Best Practices aus der Schweiz: On
Seit den bescheidenen Anfängen 2010 in Zürich hat On ein grosses Ziel: die Welt des Laufsports zu verändern. In den folgenden acht Jahren hat On die Herzen und Füsse von mehr als sieben Millionen Läufern und Läuferinnen in über 50 Ländern erobert. (Quelle: https://www.on-running.com/de-ch/about am 16.04.2020)
Die Ziele von On sind weiterhin hoch und On strebt weiterhin Wachstum an. Dies ist einerseits bei den Werbungen auf allen möglichen Kanälen sichtbar und andererseits sicherlich auch ein Grund für die Anfang Jahr kommunizierte Kooperation bzw. Miteigentümerschaft mit dem berühmtesten Schweizer, Roger Federer.
Was macht On denn anhand der von mir oben genannten Tipps gut?
Zum Beispiel «Die Strategie konsequent durchziehen»:
Quelle: https://www.facebook.com/onrunning/ vom 16.04.2020
Die Community von On ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Das untere Bild zeigt die konsequente Verfolgung der Strategie: Bild- sowie Textsprache haben auf allen Kanälen die gleiche Sprache, dadurch erkennen die User On schnell wieder und fühlen sich «heimisch».
Weiteres Beispiel «Um mit Facebook erfolgreich zu sein, benötigt es mehr als nur guten Content»:
Passend zum Frühlingswetter, Facebook Anzeige in meinem Feed vom 08.04.2020 mit einem klaren Call-to-Action-Ziel «Jetzt einkaufen».
User wollen Spass haben, auch in Zeiten von Corona. Passend dazu Facebook Post von On zum Thema #stayathome vom 08.04.2020
Der Content von On ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Zum einen sehr produktbezogen, wie zum Beispiel die Anzeigen und zum anderen viel inspirierender Content anhand von Erlebnissen, die den Usern den Erfolg aufzeigen. (Was kann ich mit On Schuhen erreichen? Was kann ich mit On erleben?) Mit dem oberen Post wird aufgezeigt, wie wir mit On fit bleiben, auch wenn wir derzeit zu Hause bleiben müssen. Auch betreut On verschiedene Athleten und Athletinnen, die jeweils wieder Stories und Videos als Content liefern.
3. Social Media Management Tools
Je nach Grösse der Firma und der Anzahl der entsprechenden Absatzmärkte kann die konsequente und korrekte Pflege analog der Facebook-Strategie rasch eine zeit- und ressourcentechnische Herausforderung werden. Der Einsatz von Social Media Tools dient hier oft als rettender Anker. Was können solche Social Media Management Tools? Sie helfen bei:
- Folgen und Entfolgen
- Planen von Beiträgen
- Veröffentlichen von Posts auf mehreren Netzwerken und Profilen (Crossposting)
- Verwalten von Social Media Accounts
- Social Media Monitoring
- Kollaboratives Arbeiten (Arbeiten im Team)
- Etc.
Es ist jedoch zentral, ein solches Tool anhand der Firmenbedürfnisse und Anforderungen im Voraus gut zu evaluieren. Es gibt viele Tools. Hier eine kurze, nicht vollständige Liste:
- Hootsuite
- Falcon
- Facelift
- Buffer
- Everypost
- Sprout Social
- Etc.
Jedes dieser Tools hat Vor- und Nachteile und vor allem auch unterschiedliche Kosten. Diese jedoch aufzulisten und zu erklären wäre eine eigene Arbeit.
4. Fazit
Warum wird eine Firma E-Commerce Heroes auf Facebook oder auf anderen Kanälen?
- Wir kennen unser Zielpublikum und wissen, auf welchen Kanälen es sich bewegt.
- Wenn wir uns zu einem Kommunikationskanal bekennen, dann richtig mit guten und kontinuierlichen Posts. So ein bisschen Facebook machen gibt es nicht!
- Der Content ist vielseitig und abwechslungsreich und zeigt dem User die Möglichkeiten mit dem Produkt auf. Der Content ist sorgfältig im Voraus geplant.
- Je nach Grösse der Firma und Absatzmärkten, muss mit einem Social Media Management Tool gearbeitet werden, um den Überblick in den Kanälen zu behalten.
- Stick to your plan and go for it.
Nun wünsche ich viel Erfolg auf dem Weg zum E-Commerce Hero auf Facebook!
Autorin: Marlies Burkhard
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Digitale Karriere
Das sagen unsere Teilnehmenden:
FAQ zum
CAS E-Commerce & Online-Marketing:
- Starttermin ist jeweils im Frühjahr.
- 7 Minuten zu Fuss vom Bahnhof SBB / 2020 als Online-Training
- 100% Berufsbegleitend.
- Dozierende sind Experten aus der Praxis.
- Hoher Praxisbezug.
- Inkl. Zertifizierung im Bereich rechtskonformer Webshop
- Erarbeitung eines Online-Marketing und E-Commerce-Konzeptes (Vorlage/Beispiel).
- Persönliche Begleitung durch Prof. Martina Dalla Vecchia.
Dozenten in diesem praxisorientierten Lehrgang sind:
Martina Dalla Vecchia (FHNW, Programmleitung)
Markus Dobbelfeld, Search&Co.
Lukas Eberle, Microsoft
Lukas Fässler, FSDZ-Rechtsanwälte & Notariat AG
Cyrill Gross, Mayoris AG
Luzia Hafen, Stimmt AG
Christian Mossner, Canon Schweiz AG
Markus Peter, PostLogistics
Tobias Scholz, Dept Digital Marketing AG
Frederik Thomas, FHNW
Lucia Yapi, Yapi Web GmbH