Forschung

Das moralische Auto

2. September 2015
In seinem Artikel «Das moralische Auto» lässt Hans-Arthur Marsiske sowohl Ethiker als auch Juristen zu Wort kommen. Der Maschinenethiker Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW, schätzt moralische Maschinen, konzipiert sie auch selbst, ist aber der Meinung, dass sie bestimmte Entscheidungen nicht übernehmen sollten, etwa über Leben und Tod von Menschen im Straßenverkehr. Er konzentriert sich auf «gute» und «richtige» Entscheidungen gegenüber Tieren. Patrick Lin, Philosoph an der California Polytechnic State University, ist der Ansicht, «dass autonome Fahrzeuge bei einem unvermeidlichen Zusammenstoß in der Lage sein sollten, die Kollision zu optimieren, also so zu reagieren, dass der Schaden möglichst gering ausfällt». Er bezieht Menschen ausdrücklich mit ein; die Maschine wird also darüber urteilen, wer überleben darf und wer sterben muss. Der Jurist Eric Hilgendorf befürchtet grundsätzlich, «dass autonome Fahrzeuge das deutsche Rechtsverständnis unter Druck setzen könnten, da es schwieriger zu programmieren sei als das angelsächsische». Sowohl Lin als auch Bendel plädieren für eine breite gesellschaftliche Diskussion. Der Beitrag ist am 29. August 2015 in der Zeitung Neues Deutschland erschienen und kann über www.pressreader.com abgerufen werden. Quelle: informationsethik.net

Schlagworte: Informationsethik, Maschinenethik

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